Reise nach Japan
Vor allem funkelnde Sterne
Dieser Text ist von Anfang des Jahres 2023.
Es ist drei Jahre her, dass ich das letzte Mal nach Japan gereist bin.
Dazwischen kam die Corona-Pandemie und strenge Einreiseregeln von Seiten der japanischen Regierung bis Oktober 2022.
Am Flughafen überkommt mich ein vorfreudiges und gleichzeitig vertrautes Gefühl.
Wir fliegen eine andere Route, über die Türkei, Kasachstan, die Mongolei und China. Diesmal gibt es keine rosa Wolken, aber dafür unzählbar viele hell funkelnde Sterne am gewölbten Nachthimmel über dem Nichts. Das einzige irdische Licht weit und breit versprühen wir. Ansonsten ist alles ganz dunkel.
Im Flugzeug steht die Zeit seltsam still. Es ist dieser Raum zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Tag und Nacht. Allein die verschobene schnelle Ankunft des neuen Tages ist surreal. Und schon wird es wieder hell.
Neben mir im Flugzeug sitzt eine Japanerin, die ihren vierundzwanzigjährigen Sohn in Deutschland besucht hat. Es war ihre erste Reise allein und zudem spricht sie kein Englisch und schon gar kein Deutsch. Eigentlich hatte sie einen anderen Platz gebucht, aber nachdem die Anschnallzeichen erlöschen, fragt sie mich wie ganz selbst verständlich auf Japanisch „koko, aite-masu kaa?“. Ja, der Sitz ist frei, bitte! erwiedere ich und wir kommen wenn auch nur kurz ins Gespräch. Sie ist sichtlich erleichert, sich mit mir unterhalten zu können und bittet mich ein paar Mal, der Flugbegleiterin etwas zu dolmetschen.
Als wir in Japan ankommen leuchtet uns ein goldener Wintermorgen entgegen. Die Spiegelung des weichen Sonnenlichts glitzert im Wasser wie tausende Sterne. Über dem Meer schweben dicke Wölkchen, die schneller an uns vorbeiziehen, als die graublauen Schatten, die sie aufs Meer werfen. Es ist ein wunderschönes Bild.
Sehr schön geschrieben! 😍Da hat man direkt Lust, selbst einfach loszureisen!
Liebe Pia, vielen Dank für deinen Kommentar! Ich hoffe du kannst auch bald nach Japan und deine Japanischkenntnisse ausprobieren, die du dir so hart erarbeitet hast 🙂